Willkommen am Fachgebiet Tragwerk und Material
Das Fachgebiet Tragwerk und Material hat sich zum Ziel gesetzt, kreislaufeffektive Holzbauweisen zu erforschen und den Studierenden deren Umsetzung im Detail zu vermitteln. Die Verflechtung von Forschung und Lehre wird in Design-Build-Projekten gefördert.
Zwei der wichtigsten Ziele für die Menschheit sind, die fortschreitende Erderwärmung zu stoppen und Abfall zu vermeiden, indem Ressourcen in biologischen und technischen Kreisläufen eingebunden werden. Das lineare Wirtschaften muss der Kreislaufwirtschaft weichen.
Wirtschaften in Kreisläufen setzt im Bauwesen in erster Linie robuste Gebäudestrukturen voraus, die dann ein hohes Maß an Nutzungsflexibilität zulassen. Das betrifft vor allem das starr im Gebäude verankerte Tragwerk und erfordert die leichte Rückbaubarkeit nichttragender Bauteile, wie Innen- und Außenwände. Elementierung und Standardisierung der Bauteile garantieren durch reversible Bauteilverbindungen die Wiederverwendbarkeit und damit die Kreislauffähigkeit. Die Entscheidung für eine kreislaufeffektive Bauweise muss bereits in der Auslobungsphase eines Bauvorhabens definiert werden, damit Entwurf und Konstruktion konsequent kreislaufeffektiv entwickelt werden. Im Fachgebiet Tragwerk und Material wird dies den Studierenden in der Ausbildung vermittelt.
Der Kern der Forschung am Fachgebiet Tragwerk und Material ist die Umsetzung kreislaufeffektiver Holzbauweisen. Bauen mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz ist klimaschonend. Der Holzbau verlangt aufgrund der mäßigen Materialsteifigkeit eine konstruktive Disziplin beim Entwerfen. Stützen stehen über Stützen, tragende und aussteifende Wände stehen ebenfalls übereinander. Dies ist eine Voraussetzung für Nutzungsflexibilität, Elementierung und Standardisierung der Bauteile. Werden Baukomponenten, Bauelemente und Bauteile durch einfach lösbare, reversible Verbindungen gefügt, ist in Zukunft selbst beim Rückbau eines solchen Gebäudes im Sinne eines Materiallagers eine Wieder- und Weiterverwendbarkeit gewährleistet.
Die Auseinandersetzung mit dem Gebäudebestand ist gleichermaßen forschungsrelevant. Auch hier müssen neue Denkmuster entstehen, wie Bestandskomponenten intelligent wieder- und weiterverwendet werden können.